Maschinenring Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation

Am 9. Dezember wurde von allen Obmännern und Geschäftsführern eine wegweisende Kooperation beschlossen. Unter dem Titel „Agrar 2.0“ wird die Zusammenarbeit im Agrarbereich ab 2016 stark ausgebaut.

Die sich verschärfenden finanziellen Rahmenbedingungen und die gemeinsame Bestrebung, die Leistungen für die Bäuerinnen und Bauern stark auszubauen waren die Hauptbeweggründe, um im Agrarbereich noch enger zu kooperieren.

Die Ziele welche es zu erreichen gilt, wurden bereits in den Monaten davor gemeinsam erarbeitet, nun ist auch der Grundstein für eine erfolgreiche Umsetzung gelegt“, freut sich Agrarbereichsleiter Reinhard Schröcker.

Dies bedeutet unter anderem eine umfangreiche inhaltliche Weiterentwicklung des MR-Agrarbereiches, Ausbau der Mitgliederkommunikation, Maßnahmen zur Kunden- und Dienstleisterbindung sowie eine vereinfachte ring- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit.

 

Thomas LießThomas Ließ, Landesobmann:
„Am 9. Dezember 2015 haben wir zweifellos ein Stück Maschinenring-Geschichte geschrieben! Die Kooperation „Agrar 2.0“ zwischen den fünf Salzburger Maschinenringen sowie dem MR-Landesverband und der MR-Genossenschaft wurde einstimmig beschlossen. Neben der Erfolgsgeschichte von MR Service haben wir damit auch die Weichen für eine zukunftsfähige Entwicklung im Agrarbereich gelegt. Ich danke meinem Vorstand für die intensive Mitarbeit. Nun sind wir alle gefordert, dass die gesetzten Ziele und Maßnahmen rasch in Angriff genommen und umgesetzt werden.“

 

Andreas HöllbacherAndreas Höllbacher, Obmann MR Tennengau:
„Damit wir in dieser Kooperation erfolgreich sind, müssen wir alte Denkmuster ablegen: Dazu zählen insbesondere die historischen Ring- bzw. Bezirksgrenzen. In der Vergangenheit gab es in jedem Bezirk einen, zwei oder vielleicht drei Agrar-Mitarbeiter die für sämtliche Aufgaben zuständig waren. Heute haben wir ein landesweites Agrar-Team und unser Ziel muss es sein, dieses Team flexibel, effizient und spezialisiert aufzustellen. Weiters haben wir bereits mit der Erarbeitung eines neuen Modells zu Gründung und Führung von Maschinengemeinschaften begonnen. Die Nachfrage dahingehend ist sehr groß.“

 

Harald DüragerHarald Dürager, Obmann MR Flachgau:
„Im Rahmen der Kooperation haben wir uns klar das Ziel gesetzt, neue Produkte für die Bäuerinnen und Bauern zu entwickeln. Ein besonderes Anliegen dabei ist mir die verlässliche Bereitstellung von qualifizierten, gut ausgebildeten Arbeitskräften! Hier gilt es praxistaugliche Lösungen zu erarbeiten, wie wir Betriebshelferinnen und Betriebshelfer langfristig im Maschinenring binden, gut ausbilden und flexibel einsetzen können.“

 

Titus PfunerTitus Pfuner, Obmann MR Pongau:
„Einen großen Vorteil im Rahmen der Kooperation „Agrar 2.0“ sehe ich in der thematischen Schwerpunktsetzung. Beispielsweise werden wir uns intensiv der Thematik Almpflege bzw. Almmanagement annehmen. Unsere „Versuchsalm“ wird im Grenzgebiet Pongau-Lungau liegen und mit wissenschaftlicher Begleitung werden wir dort über mehrere Jahre eine neue Form der Almbewirtschaftung erproben. Alle Salzburger Almbauern sind herzlich eingeladen dieses Projekt intensiv mit zu verfolgen und zu besichtigen.“

 

Hubert WörgötterHubert Wörgötter, Obmann MR Pinzgau:
„Ich war schon immer ein Verfechter der bezirksübergreifenden Zusammenarbeit! Wir holen uns Praxiswissen und Knowhow aus anderen Bezirken in unsere Region, wie zum Beispiel beim Thema Maisanbau. Umgekehrt bringen wir uns bei der Organisation bzw. Weiterentwicklung der Agrarfoliensammlung noch stärker ein. Diese wird ab heuer landesweit einheitlich über elektronische Lieferscheine abgebildet – das spart Ressourcen, die wir wo anders sinnvoll einsetzen können.“

 

Franz ZitzFranz Zitz, Obmann MR Lungau:
„Die Situation was Förderungen betrifft, hat alle Ringe stark getroffen. Bevor sich in dieser schwierigen Lage jeder Bezirk selbst den Kopf über mögliche Vorgehensweisen zerbricht, haben wir uns an einen Tisch gesetzt und über mehrere Monate hinweg diese Kooperation geschmiedet. Das Wichtige dabei ist, dass die Basis, also die Bäuerinnen und Bauern, Ideen einbringen und die Richtung mitbestimmen können. Ich bin überzeugt, das ist der richtige Weg.“

 

Immer wichtiger: Auf mehreren Beinen stehen

Im Rahmen einer Maschinenring-internen Funktionärsweiterbildung diskutieren Maschinenring-Funktionäre aus dem ganzen Bundesland mit Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger, Prof. Dr. Werner Beutelmeyer, Geschäftsführer des Market-Instituts, und Landesgeschäftsführer Rudolf Huber über die aktuell sehr bedenkliche Situation im Agrarbereich.

 

FunktionärsschulungEngagierte MR Funktionäre in reger Diskussion

Linkes Bild: MR Agrarbereichsleiter Reinhard Schröcker, MR Geschäftsführer Rudolf Huber mit Landesrat Dr. Josef Schwaiger und Dr. Werner Beutelmeyer vom Market-Institut. Rechts: Engagierte MR Funktionäre in reger Diskussion mit Marktforscher Beutelmeyer: Peter Schumacher, Rudi Nussbauer, Landesobmann Stv. Markus Stöckl, Bernhard Imlauer, Rupert Oberauer, Helge Rossmann, Titus Pfuner, Christian Frohnwieser, Franz Kerschaggl, Hermann Bernsteiner

 

Auch Landesrat Schwaiger, selbst unermüdlich im Einsatz die Trendwende umzukehren, zeigt sich tief besorgt: „Die massiven Milchmengensteigerungen sind am Markt einfach nicht mehr unter zu bekommen, da stößt auch die Politik an ihre Grenzen“. Neben der Drosselung der Milchanlieferung appeliert Schwaiger hier an das Erkennen und Nutzen zusätzlicher Betriebszweige: „Auf mehreren Beinen zu stehen, heißt nicht so leicht umzufallen“. Der Grundstein dafür werde bereits in der Ausbildung gelegt, zum wiederholten Mal gab es in diesem Jahr Rekord-Anmeldungen in den landwirtschaftlichen Fachschulen. Insbesondere auch der Maschinenring bietet Bäuerinnen und Bauern vielfältige Möglichkeiten. Einerseits um wirtschaftlich herausfordernde Maschineninvestitionen nicht tätigen zu müssen, andererseits durch die unterschiedlichen Möglichkeiten des Zuerwerbs.

 

Rudolf HuberGeschäftsführer Rudolf Huber:
„Die Herausforderungen, vor der die bäuerlichen Betriebe täglich stehen, sind größer denn je. Die schwierige wirtschaftliche Situation trifft uns hart, aber mehr noch verbindet uns die Leidenschaft und die Begeisterung, mit der wir unserer täglichen Arbeit nachgehen. Viele Bäuerinnen und Bauern, und gerade junge Hofübernehmer blicken voll Zuversicht und mit großen Zielen in die Zukunft. Der Maschinenring soll gerade jenen Betriebsführern in Zukunft ein Netzwerk und eine Plattform bieten, um ihre Ziele erreichen zu können. Anstatt uns auf unsere Probleme, Schwächen und Marktrisiken zu reduzieren, sollen wir uns unserer Stärken besinnen und neue Chancen ergreifen. Diese sind so unterschiedlich wie die Landwirtschaft selbst und reicht von der Spezialisierung bis hin zu völligen Nischen. Gerade der bewusste Schritt in das Unternehmertum wird dabei von vielen als rote Linie gesehen. Dabei kann gerade diese Entscheidung für viele Betriebe völlig neue Perspektiven eröffnen. Als Maschinenring nehmen wir die Sorgen und Ängste, aber auch die Innovationsbereitschaft und den Ideenreichtum der Bäuerinnen und Bauern sehr gut wahr und sind bereit, bei der Umsetzung dieser Ideen und Innovationen intensiv mitzuwirken.“