LIFE-Projekt Salzachauen: Natur (er)lebbar machen

Eines der artenreichsten und ökologisch wertvollsten Landschaftsgebiete Salzburgs wird wieder der Natur zurückgegeben. Das Natura 2000-Gebiet Salzachauen zwischen Anthering und St. Georgen bei Salzburg beheimatet viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Das LIFE-Projekt Salzachauen führt nun diesen Lebensraum wieder zu seinem natürlichen Ursprung zurück und schafft gleichzeitig ein einmaliges Naturerlebnis und sanftes Naherholungsgebiet.

LIFE-Projekt Salzachauen; Bild: Land Salzburg

Der Grundstein für das umfassende Projekt wurde im Jahr 2016 mit dem Ankauf von 117 ha Auwald und dem 10 ha große Ausee durch das Land Salzburg gelegt. Bereits im darauffolgenden Herbst begann man die standortfremden Fichtenmonokulturen und Hybridpappelbestände abzuholzen. Mittels gezielter Pflanzungen typischer Auwaldbäume bzw. durch Naurverjüngung wird nun wieder ein lebendiger Auwald geschaffen, welcher sich über die Jahre zu einem naturbelassenen Urwald entfalten soll. Weitere 50 ha bestehende Auwälder werden schon seit 2016 komplett der natürlichen Entwicklung überlassen.

Damit sich das besonders wertvolle Habitat der „weichen Au“ (Weichholzarten wie Weiden dominieren hier) mit seinen regelmäßigen Überschwemmungen voll entwickeln kann, wurden die Flächen entlang des Reitbaches abgesenkt und sogenannte "Raubäume" gezielt eingebracht. Durch diese Maßnahmen beginnt eine dynamische Veränderung des Ufers und es können sich dabei die steilen Prallufer, die der Eisvogel für seine Brutröhren benötigt, etwickeln.

Das abgetragene Erdreich – ca. 100.000 m3 - nutzte das Projektteam rund um Dipl.Ing. Bernhard Riehl (Land Salzburg) und Revital (Büro für integrative Naturraumplanung) um die Steilufer des grundwassergespeisten Ausees abzuflachen und kleine, geschützte Buchten anzulegen.

In der Salzachau soll nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt ein Refugium finden, das stadtnahe Schutzgebiet wird durch ein barrierefreies Wegenetz auch für Besucher erlebbar gemacht. Damit diese jedoch nicht durch herabstürzende Äste gefährdet sind, hat der Maschinenring die zur Herstellung der Verkehrssicherheit notwendigen Baumpflegemaßnahmen vorgenommen.

 

Dipl. Ing. Max Schreder, Baumexperte vom Maschinenring Flachgau:

„Totholz ist ein wertvolles Habitat für unzählige Insekten und Vögel. Unser oberstes Ziel war es, so wenig Totholz wie möglich zu entfernen. Bruchäste, welche nicht auf die Wege fallen können, wurden erhalten und abgestorbene, noch stehende Bäume mittels Kronensicherung an gesunden Nachbarbäumen verankert.“

 

Aktuell werden vom Maschinenring Flachgau die Zaunbauarbeiten entlang der Besucherwege durchgeführt. Abschließend erfolgt noch die Begrünung der renaturierten Flächen. Johann Loibichler, Kundenbetreuer vom Maschinenring-Büro Flachgau, verwendet hierfür ein spezielles für frische bzw. feuchte Wiesen geeignetes Saatgut. Die Einsaat und der nachfolgende Kappungsschnitt als Pflegemaßnahme, sollen die Ausbreitung des invasiven Indischen Springkrautes unterdrücken.

 

Dipl.Ing. Bernhard Riehl vom Naturschutz des Landes Salzburg ist verantwortlich für das größte Renaturierungsprojekt Salzburgs. Das Projektgebiet umfasst 1.145 ha – entlang der untern Salzach zwischen Siggerwiesen und der Landesgrenze bei St. Georgen.

 

 

 

 

 

 

LIFE-Projekt Salzachauen

Ziel: Realisierung eines Musterprojekts für eine vorbildlich renaturierte und erlebbare Aulandschaft.

Größe: Das Natura 2000-Gebiet umfasst 1.145 ha, Schwerpunktgebiet ist dabei die Weitwörther Au mit 127 ha.

Projektbudget: 10,5 Millionen Euro (Mittel von EU, Land Salzburg, Bund und den Gemeinden St. Georgen und Nußdorf).

Laufzeit: Oktober 2015 bis Dezember 2020