Lehrlingskooperation Salzburg/Tirol macht´s möglich: Ein Tiroler im Pinzgau

Frage: Was macht ein Tiroler Lehrling auf einer Gartenbaustelle in Saalfelden? Antwort: Er nützt das Angebot des Lehrlings-Austausches zwischen Salzburg und Tirol, um auf einer Pinzgauer Baustelle Arbeiten kennen zu lernen, die es zurzeit in seinem Tiroler Lehrgebiet eben nicht gibt.

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Daniel Zorn ist 33 Jahre alt und kommt aus Mieders im Stubaital. Seit Juli absolviert er beim Maschinenring Mils eine Erwachsenenlehre in der Garten- und Grünflächengestaltung. Im 3. Lehrjahr eingestiegen, erspart er sich alle Nichthauptfächer und wird im April die Lehrabschlussprüfung machen können. „Davor muss ich aber noch für 10 Wochen in die Berufsschule in Hall“, so Daniel, der daneben auch die Ausbildung zum Obstbaumwärter im Jänner abschließen wird. „Nach meiner Ausbildung an der LLA Rotholz zum landwirtschaftlichen Facharbeiter habe ich die Ausbildung „Landwirtschaft und Ernährung“ in Kematen mit der Matura abgeschlossen. Später war ich immer wieder für den Maschinenring tätig. Zuerst als Praktikant, da habe ich immer unkomplizierte Jobs bekommen. Zuletzt zwei Jahre im Personalleasing bzw. in der Grünraumpflege. In der Coronazeit habe ich mich dann entschieden, ein fixes Dienstverhältnis anzustreben.“

Auch am landwirtschaftlichen Betrieb (4 ha) zu Hause, den sein Bruder Andreas führt, arbeitet Daniel regelmäßig mit. „Mein Bruder hat den Betrieb 2019 von Rinderhaltung auf Gemüseanbau umgestellt und seither produzieren wir über die Saison gesehen ca. 70 verschiedene Gemüsesorten. Die verkaufen wir über unseren eigenen Hofladen, über Gemüsekisten und auch die Handelskette SPAR dürfen wir beliefern.“

Wenn noch Zeit bleibt, dann spielt Daniel in der Musikkapelle Mieders das Flügelhorn, fährt mit seinem Downhill-Rad oder mit Skiern ins Tal. „Ja, und das Watten mit meinen Freunden muss auch immer wieder Platz haben.“

Im September verbrachte Daniel vier Tage auf einer anspruchsvollen Gartenbaustelle in Saalfelden. Es galt eine neue Garten- und Böschungs-Drainagierung sowie eine Steinmauer zur Böschungsbefestigung einzubauen. Daniel: „Derzeit haben wir solche Baustellen in unserem Tiroler Ringgebiet nicht. Im Pinzgauer Team von Vorarbeiter Rudi Foidl habe ich die Möglichkeit bekommen, in kurzer Zeit mein Wissen und handwerkliches Können enorm zu erweitern. Vor allem auch der Umgang mit modernen technischen Geräten in der Vermessung und Nivellierung ist mir jetzt geläufig und ich kann vieles davon in Zukunft verwenden. Der Aufbau der Böschungsmauer hat mir enorm viel Spaß gemacht. Etwas bei Null zu beginnen und am Ende dem Kunden ein gelungenes Bauwerk übergeben zu können, das hat mich enorm motiviert. Das Team hat mich super aufgenommen und sich auch um die Unterbringung während dieser Woche gekümmert.“

„Nach Abschluss meiner Lehre möchte ich auf jeden Fall einige Zeit beim Ring bleiben und daneben dem Bruder am Hof helfen. Generell werde ich in diesem Berufsfeld bleiben, denn ich arbeite gerne in der Natur.“

20220901_085425.jpgIn der Partie von Vorarbeiter Rudi Foidl (2.v.r.) fühlte sich Daniel Zorn bestens aufgehoben. Hier mit Manuel Leitner (li.) und Stefan Embacher.