Jetzt die Frühjahrsfeuchte im Boden zur Nachsaat nutzen!

Hannes Moser, MR Lungau

 

Pflanzengesellschaften entstehen nicht zufällig, sondern sind die Folge von Bewirtschaftungsmaßnahmen und Umwelteinflüssen. Lückige Bestände führen nicht nur zu Ertragsrückgängen, sondern auch zu einseitigen Beständen und zur Verunkrautung. Das Verhältnis wertvoller Pflanzen zu Lücken entscheidet, ob eine Übersaat oder eine Neuansaat notwendig ist.

 

Bewirtschaftungsfehler schwächen Grasnarbe

Bewirtschaftungsfehler wie Schlupf von Traktorreifen, zu tief eingestellte Erntegeräte, Trittschäden, Verbrennungen der Grasnarbe durch Dickgülle etc. führen zu lückigen Beständen. Ebenso schädigen Bodenverdichtungen sowie wiederholter Rasierschnitt die Grasnarbe. Vor allem Horstgräser, die in den Halmstoppeln ihre Reservestoff e einlagern, werden dadurch geschwächt. Flachwurzler mit oberirdischen Kriechtrieben wie die „Gemeine Rispe“ oder der „kriechende Hahnenfuß“ werden bei einem Rasierschnitt kaum

erfasst und erhalten dadurch mehr Licht.

 

Saatbeet Vorbereitung

Bei jeder Nachsaat ist eine Saatbeetvorbereitung durch kräftiges Striegeln erforderlich, damit die Einsaat eine Chance hat und der Konkurrenzdruck der Altnarbe nicht zu groß ist. Klee und Gräsersamen benötigen generell ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbeet mit guten Bodenschluss. Nach der Saat ist das Anwalzen ein zentraler Arbeitsschritt, da die Samen bei mangelndem Bodenschluss leicht austrocknen können. Grassamen sind absolute Lichtkeimer und dürfen daher auch nicht zu tief abgelegt werden (optimal 0,5 bis 1 cm).

 

Saatzeit

Grünlandsaaten sind theoretisch während der gesamten frost- und schneefreie Zeit möglich. Lückige Bestände sollten sofort im Frühjahr nachgesät werden, um einer Verunkrautung vorzubeugen. Im Frühjahr erfolgt die Nachsaat, sobald sich der Boden etwas abgetrocknet und abgesetzt hat. Der Boden muss gut befahrbar sein, damit ein „Hineinschmieren“ des Saatgutes vermieden wird. Eine Frühjahreinsaat hat den Vorteil, dass die Frühjahrsfeuchte und die zum Teil durch Mäuse aufgewühlte Erde als Saatbeet genutzt werden kann. Die Gefahr von Spätfrosten darf im Frühjahr nicht überbewertet werden, da nicht alle Samen gleichzeitig auflaufen und der Frost nur am Tag des „Ankeimens“ eine Gefahr darstellt.

 

Welches Saatgut verwenden?

Für eine Nachsaat in eine bestehende Grasnarbe kommen, im Vergleich zu einer Neueinsaat, nur konkurrenzstarke Gräserarten infrage. Dauerwiesenmischungen sind für eine Übersaat nicht geeignet, da die Mischungspartner zu wenig Kampfkraft gegenüber der Altnarbe besitzen.

 

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Für den Einsatz der richtigen Technik sowie richtiges Saatgut stehen die Agrarkundenbetreuer in den einzelnen Ringen gerne zur Verfügung!

 

Merke:

Fehlendes Anwalzen und ein fehlender bzw. zu später Schröpfschnitt sind die Hauptursachen für einen schlechten Erfolg einer Nachsaat.