Gemeinsam zum Gülle-Separator

cluster_logo_lang.jpgHermann Bernsteiner, Landwirt in Piesendorf, will separierte Gülle ausbringen. Damit profitiert er von besserer Nährstoffausbeute und weniger Futterverschmutzung. Gleichzeitig macht er seinen Betrieb fit für die NEC-Richtlinie. Wie unterstützen Peter und Reinhard vom Maschinenring die Landwirte dabei und was hat ein gelber LKW damit zu tun?

Hermann hat einen Milchviehbetrieb im Pinzgau. Die Gülle will er in Zukunft separiert ausbringen, denn sie dringt besser in den Boden ein, bringt eine bessere Nährstoffausnützung, höhere Erträge und weniger Futterverschmutzung. Eine praxisübliche Gülleverdünnung von 1/3 bedeutet um 33 Prozent weniger Fahrten und auch weniger Güllelagerraum. Das senkt die Kosten. Die Feststoffe will Hermann evt. sogar als Einstreu nutzen. Zusätzlich reduziert die separierte Gülle die Ammoniak-Emissionen (Feinstaub), zu der die NEC-Richtlinie auch die Landwirtschaft verpflichtet. Für seinen Betrieb allein zahlt sich ein Gülleseparator nicht aus. Daher hat er Peter Lackner kontaktiert, seinen Agrarkundenbetreuer im Maschinenring Pinzgau.

Peter plant Gemeinschaften

Peter hat für Hermann und elf andere Landwirt/innen die Gründung einer Gülleseparator-Gemeinschaft geplant. Eine Mindest-Anzahl (für die Mindest-Güllemenge) an Gemeinschafts-Mitgliedern ist nötig, damit sich die Gemeinschaftsmaschine rentiert.  

img_7185.jpgFür den Einsatz bei den Gemeinschaftsmitgliedern wird ein kleiner Gülleseparator auf einem Anhänger aufgebaut und kann somit problemlos von einem Landwirt zum nächsten transportiert werden.

Peter hat mit den Landwirt/innen die technischen Anforderungen fixiert. Parallel dazu hat er die Besichtigungen von bereits eingesetzten Gülleseparatoren organisiert. Zu den passenden Geräten holt er Angebote von den Herstellern ein. Danach folgen Gespräche, um das finale Gerät auszuwählen. Dabei geht es auch um die Kosten-Kalkulation, ob eine Fremdfinanzierung mittels Bankkredit nötig ist und welche Kosten für Versicherungen, Unterbringung und Reparatur angesetzt werden müssen. Anschließend wird die Maschinengemeinschaft vertraglich ausgegründet und das Gerät bestellt. Peter kümmert sich um den Vertrag und steuerrechtliche Aspekte. Einer der zwölf Landwirt/innen übernimmt die Unterbringung, stellt den Platz für den Gülleseparator zur Verfügung, kontrolliert ihn bei der Rückgabe und verantwortet etwaige Wartungsarbeiten. Dafür gibt es eine jährliche Entschädigung.

Geliefert, organisiert und abgerechnet

Ist der Gülleseparator geliefert, dann übergibt Peter das Gerät an die Gemeinschaft. Er betreut sie weiterhin, rechnet die separierten m³ ab bzw. wie viele Tage der Gülleseparator bei den einzelnen Landwirten im Einsatz war. Dabei kontrolliert er auch, ob die Stundensätze angepasst werden müssen, damit das Gerät im Betrieb tatsächlich ausfinanziert ist. Damit kann sich Hermann auf seinem Betrieb, die Gülleseparation und die Ausbringung der Gülle konzentrieren. Alles Organisatorische wie Buchhaltung und Abrechnung nimmt ihm der Maschinenring ab und Unklarheiten oder Streitigkeiten kommen gar nicht erst auf.

lackner_u_bernsteiner.jpgAgrarkundenbetreuer Peter Lackner und Landwirt Hermann Bernsteiner besprechen die letzten Details.

Reinhard teilt ein

Wer nicht Mitglied einer Maschinengemeinschaft sein möchte oder kurzfristiger einen Gülleseparator braucht, der meldet sich bei Reinhard Wieser vom Maschinenring Tennengau. Er plant die Touren des großen Gülleseparator-LKWs der von Jänner bis März in ganz Salzburg unterwegs ist.

fliessverhalten_bei_verduennung.jpgSeparierte Gülle ist wesentlich fließfähiger als unseparierte bzw. verdünnte Gülle. Sie sickert viel schneller und besser in den Boden ein und haftet weniger an den Pflanzen. Von links nach rechts: aufgemixte Rohgülle, 1:0,5 verdünnte Gülle, 1:1 verdünnte Gülle und separierte Gülle.