Direktvermarkter als Aushängeschild der Landwirtschaft in der Coronakrise

Durch die Coronakrise wurde vielen Teilen der Bevölkerung bewusst, wie wichtig die heimische Landwirtschaft für die Lebensmittelsicherheit ist. Die bäuerliche Direktvermarktung erlebte die Zeiten mit gemischten Gefühlen. Einerseits brach der Absatzweg der Gastronomie vollkommen zusammen, andererseits erlebten der Ab- Hof Verkauf und Lieferservices einen nie dagewesenen Boom.

Warum gerade jetzt?
Diese Frage könnten sich viele Landwirte stellen, die Jahr für Jahr hochwertige Lebensmittel produzierten. Aber es musste eine Viruspandemie kommen, um das Bewusstsein für regionale Produkte zu erhöhen. Seit Jahren bietet die bäuerliche Direktvermarktung einen aufstrebenden Betriebszweig für landwirtschaftliche Betriebe. Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln direkt vom Bauern ist ungebrochen hoch, während des Corona- Lock-Downs haben sich Ab-Hof-Verkäufe und Hauszustellungen besonders bewährt. Durch Lieferengpässe und Warenverfügbarkeit wurde der Bevölkerung der Wert und die Wichtigkeit der Bauernschaft in allen Salzburger Regionen wieder bewusst. Nie war das Bild der Bäuerinnen und Bauern und deren Tätigkeit so positiv

Bäuerliche Direktvermarkterein -  Weg in die Zukunft
Die Direktvermarktung bietet Antworten auf die Fragen der Zukunft der Landwirtschaft. Wie kann ich mit meinem Betrieb ein Auskommen für meine Familie erwirtschaften und dabei flexibel und unabhängig von Weltmarktpreisen meinen Arbeitsplatz am Bauernhof erhalten? Besonders für kleine Betriebsstrukturen stellt dieses Standbein eine wichtige Einkommensquelle dar, wobei die Professionalität unumgänglich ist. Wer in der bäuerlichen Direktvermarktung erfolgreich sein will, sollte ein hohes Maß an Qualitätsbewusstsein mitbringen. Aber vor allem die Liebe zum Produkt sollte Grundvoraussetzung sein, denn nur was man gerne macht, das macht man auch gut!

„Mit der nötigen Erfahrung, Ausund Weiterbildung und einem ausgeprägten Verständnis für Qualität und Sorgfalt ist eine Lebensmittelverarbeitung und – Vermarktung direkt ab Hof von Erfolg gekrönt“, weiß Willi Huttegger, Obmann des Landesvereins der Salzburger Direktvermarkter.

Beim Hüttschlager stand während der Coronazeit das Telefon nicht mehr still. Viele Betriebe verloren durch den Lock-down ihre über Jahre aufgebauten Absatzwege in der Gastronomie und standen schlagartig vor Absatzproblemen. Doch wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue Chance zur Vermarktung. „Wenn mir jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, dass ich meine Produkte im Einzelhandel verkaufe und damit glücklich bin, hätte ich das nicht geglaubt“ sagt Willi Huttegger. Doch durch die Ausgangsbeschränkungen wurde mit Unterstützung des Salzburger Agrar Marketing eine Versorgungsstrategie organisiert. Direktvermarkter und der Einzelhandel schlossen eine Kooperation, die auch nachhaltig weitergeführt wird.

Eine Krise - neue Chancen
Das Salzburger Agrar Marketing fungiert als Brückenbauer zwischen regionalen Produzenten, bäuerlichen Direktvermarktern und heimischer Gastronomie, um die Wertschöpfung für Salzburger Lebensmittel zu erhalten. „In der Coronazeit haben wir mit unserer Vermarktungsplattform „Salzburg schmeckt“ die Situation reagiert und regionale Einkaufsmöglichkeiten und Lieferservices präsentiert, was auf reges Interesse stieß“, berichtet Günther Kronberger, Geschäftsführer des Salzburger Agrar Marketing. „Mit dem SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat haben wir ein Identifikationsinstrument geschaffen, das Vertrauen beim Kunden schafft, denn viele wollen die regionalen Wirtschaftskreisläufe aktiv unterstützen und sich bei Qualität und Herkunft der Produkte sicher sein“. Durch ein positives Gefühl, Freundlichkeit, Menschlichkeit und dem ein oder anderen Zubereitungstipp, gepaart mit Verständnis für Sorgfalt und Nachhaltigkeit bietet die Verarbeitung und Vermarktung von heimischen, regionalen Lebensmitteln die Antwort auf Lebensmittelversorgung zum Wohle der Gesundheit.

Mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union

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