Die Landwirtschaft in Salzburg appelliert: Respektvollerer Umgang miteinander

Viele Menschen werden diesen Sommer ihren Urlaub in Österreich verbringen. Inmitten unserer vielfältigen Wiesen, Berge, Äckern, Seen, Wäldern und Almen. Unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft ist die Lebensgrundlage unserer Bauernfamilien, bietet einzigartigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und dient auch als Erholungsraum für den Mensch. Die Bauern und Bäuerinnen appellieren für einen respektvollen Umgang mit der Natur und dem Eigentum anderer – denn Feld, Alm und Wald sind nicht nur Erholungsraum und Fitnesscenter.

Rupert Quehenberger, Holzerbauer aus Annaberg und Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg:
„Unsere heimischen Wiesen, Wälder und Almen werden immer häufiger als Erholungsraum genutzt. Diese Kulturlandschaft wird seit Jahrhunderten von unseren Bauernfamilien gepflegt und bewirtschaftet. Unsere Bäuerinnen und Bauern haben Verständnis für die Sehnsucht nach Natur, aber leider kommt es immer wieder zu Zwischenfällen auf Forst- und Almwegen oder mit Weidevieh, wo der Grundeigentümer dann mit Schadenersatzforderungen konfrontiert wird. Leider müssen wir auch beobachten, dass sich Erholungssuchende zunehmend über Eigentumsgrenzen hinweg setzen, fremde Grundstücke betreten und gesetzliche Regelungen missachten. Ich bin für ein Miteinander von Freizeitnutzung und Bewirtschaftung, allerdings nach Regeln und Geboten."

Du genießt die Natur im Schritttempo?
• Bleibe auf markierten Routen und Wegen – dann empfinden dich Wildtiere nicht als Bedrohung und du betrittst nicht unerlaubt fremdes Eigentum.
• Zäune beachten, falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und die Weide zügig queren.
• Almen & Weiden sind kein Streichelzoo – halte immer genügend Abstand zu Weidevieh. Umgehe die Tiere großzügig, wenn es Wege blockiert.
• Verbotsschilder und Hinweistafeln stets beachten, sie wurden nicht grundlos aufgestellt und gelten für Urlaubsgäste und Einheimische gleichermaßen.
• Begegne den hier arbeitenden Menschen mit Respekt – du befindest dich auf ihrem Eigentum, dass sie dir freiwillig für deine Erholung zur Verfügung stellen.

Unterwegs mit dem besten Freund des Menschen?
• Hunde beunruhigen Nutztiere und gefährden Wildtiere. Denn selbst kleine Hunde werden als „Wolf“ wahrgenommen. Den Hund in der Natur daher immer unter Kontrolle halten und an der Leine führen.
• Mutterkühe beschützen aktiv ihre Kälber! Begegnungen von Mutterkühen und Hunden unbedingt vermeiden.
• Achtung: Ist ein Angriff von einem Weidetier abzusehen – den Hund sofort ableinen und wegschicken. Der Angriff gilt dem Hund und nicht dem Menschen, außerdem kann sich dein Hund viel schneller in Sicherheit bringen als du.
• Auch der Kot von gesunden Hunden überträgt schwere Krankheiten und verursacht Fehlgeburten beim Nutzvieh – Hundekot daher aufsammeln und fachgerecht im Müll entsorgen.

Mit dem Mountainbike aktiv?
• Nimm Rücksicht auf Wanderer und Fußgänger. Gewähre den Wanderern auf Wanderwegen immer den Vortritt.
• Verlasse die gekennzeichneten Routen nicht und verzichte auf das Fahren abseits geöffneter Wege.
• Bitte beachte: Aufgrund der Geschwindigkeit und der Lautstärke beunruhigen Mountainbiker Nutz- und Wildtiere viel stärker als Wanderer. Sie flüchten in Panik.
• Respektiere fremdes Eigentum - es ist verboten Freiflächen wie Wiesen und Almen zu befahren.
• Beachte Verbotsschilder und Hinweistafeln
– z.B. die vorübergehende Sperre von Wegen aufgrund von Forstarbeiten. Immer wieder kommt es dadurch zu sehr gefährlichen Situationen.
• Begegne den hier arbeitenden Menschen mit Respekt – du befindest dich auf ihrem Eigentum, dass sie dir für dein Hobby freiwillig zur Verfügung stellen.

Mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union