Anpassung der Almwirtschaft

Der Klimawandel verändert auch die Almwirtschaft! Längere Vegetationszeiten und höhere Durchschnittstemperaturen lassen mehr Gras auf unseren Almen wachsen. Wie gehen unsere Almbäuerinnen und Almbauern damit um? Mit diesen Problemstellungen beschäftigtigt sich das Projekt „Verbesserung von Futterflächen auf Almen“.

Das breitaufgestellte Folgeprojekt zum Pilotprojekt des Maschinenrings (2015-2018) kann in seinem zweiten Umsetzungsjahr bereits hervorragende Ergebnisse auf allen drei teilnehmenden Almen aufweisen. Die Projektalmen werden dabei von der Projektbetreuerin Petra Fürstauer-Reiter (BBK Zell am See) und dem Fachexperten DI Siegfried Steinberger von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft umfassend beraten und in der Umsetzung begleitet.

Eine der drei Projektalmen ist die Bräualm im Felbertal in der Gemeinde Mittersill. Als wesentliche Eckpunkte wurden im Jahr 2020 die aufgetriebenen Tiere um ca. 10 % erhöht und im Koppelumtriebsverfahren die einzelnen Koppeln nach dem Abgrasen mit Rindern noch mit Pferden nachgeweidet – damit konnte der Druck auf Problempflanzen und Zwergsträucher massiv erhöht werden.

Die zweite Projektalm im Gebiet der Karneralm in Ramingstein ist die Reiterochsenalm der Familie Maier. In den letzten Jahren haben sich Problempflanzen wie Borstgras (Bürstling) und Zwergsträucher (Blaubeere, Wacholder, Besenheide) stark ausgebreitet. Besonderes Augenmerk wurde dieses Jahr darauf gelegt, die Tiere früher – zum tatsächlichen Vegetationsbeginn - aufzutreiben. Im Juli 2020 fand auf der Reiterochsenalm der öffentliche Almweidetag mit Fachvortrag, Begehung und einer Maschinenvorführung für interessierte Landwirte statt. Mehr als 50 Bäuerinnen und Bauern sind der Einladung gefolgt und konnten sich über den Fortschritt der Almverbesserungsmaßnahmen informieren. Auch hier zeigte sich schon im zweiten Projektjahr die überaus positive Auswirkung eines gezielten Weidemanagements auf die Biodiversität. Denn Gräser, Kräuter und Almblumen werden nicht mehr von Unkräutern, Zwergsträuchern oder Weideresten überwuchert und etablieren sich zunehmend wieder auf den Flächen.

Auf der dritten Projektalm – der Reicheralm in der Gemeinde Dienten am Hochkönig – begann man erst dieses Jahr mit der Umsetzung der Projektinhalte. Ampferund Farnflächen und offene Bodenstellen sind die Hauptprobleme der Reicheralm. Die gezielte Beweidung der Ampfer- und Farnflächen, bereits ab Vegetationsbeginn, weist bereits erste Erfolge auf: Gräser und Kräuter beginnen auf diesen Stellen wieder zu keimen.

Das Alm-Weideprojekt ist eine Kooperation von Land Salzburg, der Landwirtschaftskammer Salzburg, dem Maschinenring und dem Salzburger Alm- und Bergbauernverein. Weitere Informationen zum Almprojekt gibt es bei Projektbetreuerin Ing. Petra Fürstauer-Reiter (06542/72393-565).

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