Ghosting im Recruiting

Was Unternehmen gegen plötzliche Funkstille tun können
Ein Bewerber sagt zu – und verschwindet dann spurlos.
Kein Anruf, keine Nachricht, kein Erscheinen zum Gespräch. Dieses Verhalten ist längst kein Einzelfall mehr. Der Begriff dafür stammt ursprünglich aus der Dating-Welt: Ghosting. Und genau das passiert mittlerweile auch im Recruiting – mit zunehmender Häufigkeit.
Plötzlich ist der Kontakt weg – und mit ihm Zeit und Planungssicherheit
Ob vor oder nach dem Gespräch, im finalen Auswahlprozess oder sogar nach Vertragszusage: Ghosting trifft Unternehmen genau dort, wo es im Recruiting ohnehin eng ist – bei der Zeit, bei den Ressourcen, beim Vertrauen.
Zahlen, die die Entwicklung unterstreichen:
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77 % der Unternehmen in Österreich werden laut XING-Arbeitsmarktreport 2024 regelmäßig geghostet – häufig sogar nach Vertragsunterzeichnung.
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Laut JobTeaser haben 74 % der jungen Bewerber schon einmal keine Rückmeldung auf ihre Bewerbung erhalten.
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In einer hokify-Umfrage berichten Unternehmen, dass fast jeder zweite Bewerber nicht zum Gespräch erscheint.
Ghosting ist also längst kein Randphänomen mehr – sondern ein reales Risiko für die Effizienz und Glaubwürdigkeit im Bewerbungsprozess.
Was Unternehmen konkret tun können, um Ghosting zu vermeiden
Die gute Nachricht: Ghosting ist kein unausweichliches Schicksal. Es gibt konkrete Stellschrauben, mit denen sich die Zahl an Bewerbungsabbrüchen deutlich reduzieren lässt – und die Candidate Experience gleichzeitig verbessert wird.
5 wirksame Maßnahmen gegen Funkstille im Recruiting
- Rückmeldefristen verbindlich definieren
Reaktionen innerhalb von 48 Stunden setzen ein klares Zeichen. Wer sich schnell zurückmeldet, signalisiert Respekt und Professionalität. - Nächste Schritte immer konkret benennen
„Feedback bis Freitag“, „zweites Gespräch am Montag“: Klare Zeitpunkte schaffen Orientierung und senken die Absprungrate messbar. - Kommunikationskanäle modernisieren
E-Mail, Telefon, WhatsApp – Bewerberkommunikation darf flexibel sein. Wichtig ist der persönliche Ton, nicht der Kanal. - Nutzen sichtbar machen
Warum lohnt sich der Einstieg ins Unternehmen? Verlässlichkeit, Sicherheit, regionale Nähe, Entwicklungsmöglichkeiten – das gehört früh und klar kommuniziert. - Prozessdaten analysieren und optimieren
Wo hakt es? Welche Stellen dauern zu lange? Wer regelmäßig den Bewerbungsprozess hinterfragt, schließt Lücken – und erhöht die Abschlussquote.
Jetzt handeln – und Ghosting im Recruiting aktiv entgegenwirken
Recruiting darf keine Einbahnstraße sein. Wer heute erfolgreich Personal gewinnen möchte, braucht schnelle Entscheidungen, klare Kommunikation und strukturierte Prozesse.
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