Biomasse - Mikronetz Großpetersdorf

Unter diesem gemeinsamen Motto könnte man jene Einrichtungen zusammenfassen, die über das Nahwärme-Mikronetz im Zentrum von Großpetersdorf von Maschinenring Bioenergie Burgenland mit wohliger Wärme aus Biomasse versorgt werden.

Im Oktober wurde mit der Anbindung von 16 behindertengerechten Wohneinheiten, die neben dem neuen Pflegekompetenzzentrum errichtet wurden, der Vollausbau nun abgeschlossen. Ausgangsbasis waren im Jahr 2009 ein bestehendes, ein erweitertes sowie zwei neu errichtete Gebäude, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander befinden.

Maschinenring Bioenergie Burgenland hat in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Großpetersdorf, der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft, dem Planungs- und Architekturbüro Schneller sowie den Firmen Herz  und Krobath ein Wärmeversorgungskonzept im Rahmen eines Anlagencontractings entwickelt, welches eine zukunftsweisende zentrale Wärmeversorgung der angebundenen Objekte über eine moderne Biomasseheizanlage beinhaltet.  Als Brennstoff wird ausschließlich Waldhackgut verwendet das von Landwirten aus der Region angeliefert wird.

Nachdem der in die Jahre gekommene Kindergarten umfangreich saniert, vergrößert  und um eine Kinderkrippe erweitert werden musste, wurde im Zuge des Um- und Zubaus in den Kellerräumlichkeiten auch Platz für die Unterbringung der Heizanlage sowie des Hackgutlagers geschaffen.

Unter dem Motto „Wärme aus Biomasse - Energie aus der Region“ versorgt Maschinenring Bioenergie Burgenland seit Herbst 2009 im Rahmen eines Contracting-Vertrages die nach modernsten Erkenntnissen neu errichteten Gebäude sowie bestehende Objekte mit Wärme, die CO2 –neutral aus heimischem Waldhackgut erzeugt wird. An das Mikronetz wurden folgende Objekte angeschlossen:

Der erweiterte Kindergarten mit fünf Gruppenräumen sowie die neue Kinderkrippe mit zwei Gruppenräumen für insgesamt 120 Kinder. Die vorhandene Musikschule, in der 316 Schülerinnen und Schüler auf 20 unterschiedlichen Instrumenten unterrichtet werden. Die mittlerweile sechste Förderwerkstätte des Vereins „Rettet das Kind Burgenland“, die 28 Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur pädagogischen Betreuung und Förderung bietet. Das von der OSG errichtete Sozialzentrum  bestehend aus 16 Wohnungen. 16 von der Gemeinde verwaltete behindertengerechte Wohneinheiten die neben dem neuen Pflegekompetenzzentrum wurden. Darüber hinaus wurde die Anbindung  für ein Privathaus neben der Musikschule vorbereitet.

Die Gesamtanschlussleistung der versorgten Objekte beträgt in der aktuellen Ausbaustufe 250 kW.

Heizanlage: Die Wärme wird mit einem 250 kW Hackgutkessel BioMatic BioControl der Fa. Herz erzeugt,  der mit zwei 4.000 lt Pufferspeicher im erweiterten Keller des Kindergartens untergebracht ist.  Die Befüllung des 100 SRM fassenden Hackgutlagersbunkers erfolgt über einen zentralen Befüllschacht. Die Nahwärmeleitung umfasst rund 150 lfm.

Wärmeversorgung: Die gelieferte Wärmeenergiemenge (für das Warmwasser und oder nur die Raumwärme) wird zu Jahresende unter Berücksichtigung der monatlichen Akontozahlungen jedem einzelnen Wärmekunden in Form einer Jahresabrechnung fakturiert. Im Durchschnitt werden 700 Schüttraummeter Waldhackgut (G30) verbraucht und 270 MWh Wärme an die Abnehmer geliefert.

Durch die Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energie werden pro Jahr ca. 160 to CO² eingespart.

Ein weiteres gelungenes Projekt das zeigt, dass v.a. bei bestehenden älteren Gebäuden eine Sanierung und Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energie ökologisch sinnvoll ist und zudem die Betriebskosten senkt.

 

Die Vorteile von Biomasse dem Energieträger aus der Region:

CO2 –neutral: eine Fichte  mit einer Masse von einem Festmeter Holz  entnimmt im Lauf ihres Lebens der Atmosphäre jene Menge an CO2 (rund 750 kg) und speichert diese in Form von Kohlenstoff im Holz, die bei der Verbrennung freigesetzt wird.

Geringe Emissionen durch den Einsatz modernster ausgereifter Anlagentechnik. Biomasse ist nachwachsend, regional verfügbar und krisensicher; verursacht geringe Transportwege,  stärkt die regionale Wirtschaft und sichert damit Arbeitsplätze in der Region.

Maschinenring Bioenergie Burgenland tritt dabei als Investor und Betreiber moderner Biomasseheizanlagen auf und bietet auf die Kundenbedürfnisse abgestimmte Wärmedienstdienstleistungen mit hoher Servicequalität an.

Die Kunden beteiligen sich mit einem einmaligen Anschlussbeitrag langfristig an der Investition. Die gelieferte Wärmeenergie wird mittels Wärmemengenzähler objektiv ermittelt und nach einem einheitlichen transparenten Standard direkt mit dem jeweiligen Endverbraucher verrechnet. Der laufende Betrieb, die Betreuung und Wartung der Heizanlage obliegen dem Contractingunternehmen. Damit nutzen  sowohl der Errichter der Wohnhausanlage, als auch der Nutzer oder die Wohnungsinhaber den vollen Fernwärmekomfort.

Die Biomasse stammt von ortsansässigen Landwirten, die das Waldhackgut im Rahmen langfristiger Liefervereinbarungen „just in time“ angeliefern. Diese können dabei ihre Durchforstungs- und Schwachholzsortimente zu Waldhackgut verarbeiten und dadurch einen höheren Erlös erzielen. Das Geld für die Energieversorgung bleibt in der Region - wertvolle Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft werden erhalten bzw. geschaffen.

Durch die Preisentwicklung bei den fossilen Energieträgern, die Klimadiskussion und CO2 –Problematik steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Alternativen in der Wärmeversorgung.

Maschinenring Bioenergie Burgenland hat inzwischen neun eigene Contracting-Projekte unter bestmöglicher Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Kunden realisiert. Daneben werden noch vier kundeneigene Biomasse-Heizanlagen betreut. Die Gesamtanschlussleistung beträgt rund 2,15 Megawatt.

Wärmecontracting ist neben Wohnbauträgern und Immobilienverwaltungen vor allem für Gemeinden und Städte interessant, die planen in neue Gebäude zu investieren, bestehende Gebäude zu sanieren oder eine altersschwache Heizanlage zu auszutauschen.

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