Theresa Stock: Zwischen Hof, Arbeit und Abenteuer

Theresa Stock. Über die Power einer jungen Frau und das perfekte Zusammenspiel von der Arbeit beim Maschinenring und ihrer Leidenschaft für die Landwirtschaft, das Reisen und alte Autos.

Mitten im Pongau Wenn Theresa Stock (28) am Grafengut in Radstadt das „Heign“ ansagt, dann wissen die Männer Bescheid. „Da brauch ich nicht lange diskutieren – ich sag’s, wenn’s soweit ist“, lacht sie. Auf dem Hof, den sie und ihr Freund David vor gut 1,5 Jahren übernommen haben, hat sie die Zügel fest in der Hand. Ihr Partner David und sein Vater – seit Jänner 2024 offiziell in Pension – verlassen sich voll auf die Kompetenz der jungen Landwirtin. Die Organisation rund um Landwirtschaft, Vieh und Zimmervermietung liegt fest in ihrer Hand, sagt sie mit einem sympathischen Selbstverständnis, das sofort spürbar macht: Diese Frau weiß, was sie tut.

Mit dem Forstfreischneider unterwegs

Theresa ist seit Sommer 2024 Teil des Maschinenring-Teams von Forstkundenbe treuer Johann Hallinger. Gemeinsam mit ihren Arbeitskolleginnen – allesamt Frauen – über nimmt sie Einsätze im Bereich des Leitungs freischneidens, Aufforstungen, Grünraumpflege und forstliche Pflegemaßnahmen - entlang von Bahntrassen, Kraftwerken oder steilen Hängen. Über 12.000 Stecklinge und 20.000 Sträucher hat das Mädels-Team allein 2025 schon gepflanzt. Immer mit dabei: Motor säge, Forstfreischneider, Motorsense – und jede Menge Können. „Schwere Arbeiten sind uns drei Forst-Mädels einfach lieber“, sagt Theresa lachend. Doch immer wieder begegnet sie auch Klischees. Die Geschichten, die dabei entstehen, erzählen sie und ihre Kolleginnen mit Humor: „Einmal ist eine meiner Kolleginnen bis zum Bauch im Wasser und Matsch gestanden, um einen Einlaufschacht frei zu machen – da lacht man später noch drüber.

Landwirtschaft mit Herz – und Plan

Gelernt hat Theresa die Arbeit auf dem elter lichen „Stock-Hof“ in Bischofshofen. Früh war sie in der Landwirtschaft eingebunden, die Leidenschaft dafür wurde ihr buchstäblich in die Wiege gelegt. Nach der landwirtschaft lichen Fachschule in Bruck folgte eine Lehre im Lagerhaus Bischofshofen und sieben Jahre als Assistenztierärztin in Oberalm – ein Beruf, den sie sehr geschätzt hat, jedoch der Distanz wegen aufgab. Heute lebt und arbeitet sie am Grafengut in Radstadt und ist beim Maschinenring Pongau im Einsatz. Die Milchproduktion wurde bewusst aufgelassen, stattdessen konzentrieren sich Theresa und David auf Kalbinnenaufzucht: Derzeit 16 Stück, aufgeteilt auf Weide, Stall und Alm – samt Weiderecht auf der Skipiste. Dabei wird eng mit ihrem elterlichen Hof zu sammengearbeitet: „Wir ziehen das Jungvieh vom Schnurngut auf und geben die trächtigen Jungkühe wieder an das Schnurngut zurück. Und wenn Not am Mann oder der Frau ist, helfen wir alle zusammen. Eine tolle Unter stützung auf beiden Seiten.“

Freiheit durch Organisation – und durch den Maschinenring

Trotz aller Arbeit bleibt Zeit fürs Reisen – ein zentrales Thema für Theresa und David. „Das ist unser gemeinsames Hobby – wir haben einen Overlander, waren schon auf Sardinien, in Spanien und heuer ging‘s für drei Wochen nach Bosnien.“ Dass das alles möglich ist, liegt an perfekter Planung – und an der Familie: Der Schwieger vater übernimmt den Hof, wenn die beiden unterwegs sind. „Natürlich muss man spontan bleiben – wenn’s regnet und wir nicht heign konnten, dann fahren wir etwas später.“ Auch die Arbeit beim Maschinenring fügt sich perfekt ins Konzept: „Ich nutze dabei die Zuverdienst möglichkeiten im Rahmen des landwirtschaft lichen Nebengewerbes. Es ist einfach eine ideale Ergänzung.

Oldtimer, Jeep & Frauenpower

Neben Overlander und Reisen ist gerade ein weiteres Hobby im Entstehen: Ein alter Jeep Wrangler, Baujahr 1991 – das neue Cabrio-Spiel zeug wird mit viel Liebe restauriert. „Vieles kann ich selbst wie z.B. Reifen wechseln, Bremsen richten – für die groben Sachen ist dann David zuständig“, sagt Theresa lachend. Am Hof wie in der Werkstatt zeigt sich: Hier steht eine Frau, die anpackt. Die organisiert, führt, entscheidet – und in einem Beruf arbeitet, in dem das (noch) nicht selbstverständlich ist. Mit Organisationstalent, Humor und echter Leidenschaft stemmt sie Hof, Maschinenring Einsätze und private Pläne – mit einem Lächeln, das ansteckt