- Agrar
Am schönsten ist es, wenn ich gehe und allen geht´s wieder gut.

Soziale Betriebshilfe. Was steckt dahinter?
Maschinenring-Betriebshelferin Alex und ihre Betreuerin Teresa diskutieren über die schönen und die nicht so schönen Seiten dieser Unterstützung für landwirtschaftliche Betriebe und warum Lebensqualität und Urlaub ganz einfach zum Bäuerinnen- und Bauerndasein dazugehören.
Was passiert, wenn was passiert?
Teresa: Wenn jemand Hilfe braucht, ganz plötzlich bei einem Unfall oder Todesfall oder bei einem geplanten Einsatz, weil ein Kuraufenthalt oder eine OP anstehen, dann helfen wir. Es macht keinen Unterschied, ob jemand Maschinenring-Mitglied ist oder nicht. Der Landwirt bzw. die Landwirtin ruft an, wir schauen uns den Betrieb an, prüfen, was gebraucht wird, tragen die wichtigsten Dokumente, wie ärztliche Bestätigungen etc., zusammen. Dann suchen wir den passenden Betriebshelfer, der beispielsweise die Melkmaschine bedienen kann. Wer Interesse hat, als Betriebshelfer zu arbeiten, kann sich gerne melden!
Alex: Teresa fragt mich zuerst, ob ich Zeit habe. Ich versuche meistens bei Notfällen einzuspringen, habe aber auch fixe Betriebe, wo ich helfe. Mit dem Betrieb mache ich mir aus, was ich tue und von wann bis wann ich komme.
Teresa: Die Anmeldung, Abrechnung, Abwicklung mit der SVS und dem Land übernehmen wir, sowohl für den Betrieb als auch für die Betriebshelfer, der seine Stundenzettel zu uns bringt. Wir sprechen auch immer wieder mit Betriebshelfer und Betrieb, um zu prüfen, ob alles passt oder ob wir nachjustieren müssen.
Was bringt Betriebshilfe?
Alex: Oft kann man die Arbeit am Betrieb allein nicht bewältigen, wenn die zweite Arbeitskraft ausfällt. Das hält man nicht auf Dauer durch, da hat man keine Lebensqualität mehr. Wir springen hier ab und zu oder auch mehrmals täglich ein, je nachdem, was der Betrieb braucht. Auch die Urlaubsvertretung ist ganz wichtig. Mittlerweile fahren die Bäuerinnen und Bauern ohne schlechtes Gewissen in den Urlaub.
Wie geht es dir als Betriebshelferin, wenn dein Einsatz endet?
Alex: Jedes Mal habe ich wieder einen neuen Betrieb, neue Arbeitsweisen kennengelernt und überlege mir, was ich später nach meiner Betriebsübernahme daheim umsetzen will und was ich nicht gut gefunden habe. Die Situationen, in denen wir kommen, sind nicht einfach, oft belastet von der schweren Krankheit oder dem Todesfall. Wir leben intensiv mit der Bauernfamilie mit, teilen Mahlzeiten, sorgen für ihren Betrieb, ihre Tiere, ihre Existenzgrundlage. Manche Charaktere sind schwierig, damit müssen wir umgehen können. Ich lerne daher auch immer viel auf der persönlichen Ebene dazu. Am schönsten ist es, wenn ich gehe und allen geht’s wieder gut. Das ist einfach ein tolles Gefühl – zu wissen, dass ich meinen Beitrag dazu geleistet habe!


Teresa Huber
Agrarkundenbetreuerin beim Maschinenring Flachgau und Zuständig für die Vermittlung von BetriebshelferInnen für die Arbeit im Stall und am Feld.
Alexandra Eder
Betriebshelferin und über den Maschinenring im Einsatz bei Betrieben wenn bäuerliche Familien Unterstützung in der täglichen Stallarbeit brauchen.
Betriebshelfer gesucht!
Der Maschinenring ist eine Selbsthilfeorganisation, in der sich Mitglieder im Notfall gegenseitig unterstützen. Unser Ziel ist es, in jeder Gemeinde bzw. gebietsweise Helferinnen und Helfer zu haben, auf die wir im Bedarfsfall zurückgreifen können. Wenn du, ein Familienangehöriger, Jungbauer oder -bäuerin oder ein noch aktiver Austragsbauer oder -bäuerin im örtlichen Nahbereich, bei Notfällen in der Sozialen Betriebshilfe einspringen könntest oder dir über den Maschinenring ein festes Einkommen sichern möchtest, melde dich bei uns. Gemeinsam stellen wir sicher, dass Betriebe in Notsituationen die notwendige Unterstützung erhalten. Ruf an und werde Teil unserer starken Gemeinschaft!
Telefon: 059 060 500
Mail: salzburg@maschinenring.at
Hier findest du weitere Infos wie dich der Maschinenring im Rahmen der Sozialen Betriebshilfe unterstützt: