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So geht's richtig: Blumenwiese für Bienen
Eine natürliche Blumenwiese ist nicht nur wunderschön anzusehen. Mit jeder Blühfläche, die wir Bienen und blütenbestäubenden Insekten als Nahrungsinsel zur Verfügung stellen, leisten wir einen Beitrag für Biodiversität und den Erhalt unserer Umwelt. Gemeinsam mit dem Bienenzentrum Oberösterreich gründete der Maschinenring Oberösterreich 2018 die Initiative „Blühstreifenaktion – mach mit“ und bietet Oberösterreichs Landwirten, Gemeinden, Unternehmen und nicht zuletzt Privatpersonen Unterstützung bei der Anlage von Blühstreifen. Wir haben mit Ing. Roman Braun, Leiter der Agrarbetreuung von Maschinenring Oberösterreich gesprochen, was bei der Anlage kleinerer Blühflächen beachtet werden muss.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, eine Blumenwiese für Bienen anzulegen?
Der richtige Zeitpunkt für die Anlage eines Blühstreifens ist im Frühjahr ab Mitte April oder – bei mehrjährigen Pflanzenarten – im Herbst ab Mitte September. Es sollte mindestens 10 °C haben.
Was muss man bei der Anlage eines Blühstreifens für Bienen unbedingt wissen?
Wenn man das Saatgut einfach auf die Wiese streut, wird das nicht funktionieren. Der Konkurrenzdruck des Altbestands wäre für die langsam wachsenden Blühpflanzen zu groß. Zuerst muss ich also den Boden vorbereiten und die Grasnarbe abtragen. Auf kleinen Flächen kann ich das mit einer Schaufel machen und anschließend die Erdoberfläche mit dem Rechen lockern. Nun lasse ich den Boden ein paar Tage ruhen und entferne Unkraut, das sich in dieser Zeit blicken lässt. Danach wird die Fläche nochmal zwei bis drei Zentimeter aufgelockert, Bodenunebenheiten werden ausgeglichen und erst dann ist das Beet fertig.
Welche Blumensamen kann ich für Blühstreifen verwenden?
Zum einen ist es wichtig, dass man für Blumenwiesen für Bienen nur Samen von Blumen verwendet, die seit jeher in Österreich wachsen. Die Insekten haben nämlich ihren Lebenszyklus auf den Blühzeitpunkt der heimischen Pflanzen abgestimmt. Wenn Lebenszyklus und Blühphase nicht zusammenpassen, kann das eher kontraproduktiv sein. Wir haben spezielle Saatgutmischungen für landwirtschaftliche Anforderungen und für den Anbau im Bereich „Kommunal, Gewerbe und Privat“. Dieses Saatgut ist geprüft und zertifiziert und kann bei jedem örtlichen Maschinenring bezogen werden.
Wie viel Samen muss ich pro Quadratmeter rechnen?
Für die Aussaat wird das nötige Saatgut aufgewogen – die genauen Angaben findet man in der Regel auf der Saatgut-Verpackung. Der Samen wird mit Quarzsand oder Gries aufgemischt, damit man genügend Material zum Ausstreuen hat. Wenn man keinen Streuwagen zur Verfügung hat und per Hand aussäht, sollte man übrigens einmal längs und einmal quer säen. Dann verteilt sich das Saatgut auf der künftigen Blumenwiese für Bienen gleichmäßiger.
Und nach der Aussaat?
Nun wird das Saatgut mit dem Rechen leicht eingearbeitet und an den Boden gedrückt, damit es zu einem Bodenschluss kommt. Nun muss das Beet gleich bewässert werden, möglichst mit einem feinen Rasensprenger.#
Welche Pflege braucht meine Blumenwiese für Biene?
Zunächst braucht es ein bisschen Geduld, weil die Wildblumen langsam wachsen. Im Anlagejahr ist zumindest ein Reinigungsschnitt zur Bekämpfung von Unkräutern notwendig, da sie in Konkurrenz mit den Blumen stehen. Man nennt dies „Reinigungsschnitt“. Der Schnitt sollte in 7 cm Höhe erfolgen und danach sollte man das Schnittgut abtransportieren.
Blühflächen für Insekten – Sie möchten mehr wissen?
Mehr Infos zur „Blühstreifenaktion – mach mit“ finden Sie auf unserer Website oder unter der Telefonnummer + 43 5 90 60 400 21.
Die voestalpine stellte ungenutzte Gewerbe- und Industrieflächen, Bienen und blütenbestäubenden Insekten zur Verfügung. Hier geht’s zum Video.
Welche Pflanzen werden von Bienen bevorzugt? Hier finden Sie eine Übersicht von bienenfreundlichen Pflanzen.
Die Möglichkeit, eine Blühpatenschaft zu erwerben, finden Sie auf www.maschinenring-bluehpatenschaft.at.
Verschiedenster Anbau von Bienenweiden
Bunte Blumenpracht für die neuen Auflagen im ÖPUL 2023 nutzen und gleichzeitig Insekten und Anrainer erfreuen – das schaffen wir mit Blühstreifen und Bienenweiden vorzüglich.
Bienenweiden können zur Erfüllung verschiedener Anforderungen, die mit dem neuen ÖPUL 2023 einhergehen, verwendet werden.
Folgende Anforderungen können damit erfüllt werden:
GLÖZ 8: Acker-Bracheflächen
- 4 % der Ackerflächen als Bracheflächen
- Anlage bis 15.05
- Nutzungsverbot
- Ausnahmen und Auflagen beachten
GLÖZ 4: Pufferstreifen entlang von Wasserläufen
- Entlang von Gewässern 3 m breiter Pufferstreifen
- Mäßiger ökologischer Gewässerzustand:
- Fließendes Gewässer: 5 m breiter Pufferstreifen
- Stehendes Gewässer: 10 m breiter Pufferstreifen
- Ausnahmen und Auflagen beachten
Betriebe, die an UBB-Teilnehmen:
- 7 % Diversitätsflächen
- 7 insektenblütige Mischungspartner aus 3 Pflanzenfamilien
- Zuschläge regionale Acker-Saatgutmischung (30 Mischungspartner aus 7 Pflanzenfamilien)
- Schläge > 5 ha mindestens 1.500m2 Diversitätsfläche
- Ausnahmen und Auflagen beachten
Folgende Mischungen bieten wir dafür an!
- Bienentrachtbrache (einjährig)
- BM Agrar (mehrjährig)
- ReNatura BW 3 Gumpensteiner Wildblumenmischung für nährstoffreiche Standorte (mehrjährig)
- Kleinpackung Greenfield Bienenweide für 50 m² (mehrjährig)
- Solide Bienenweide BD23 (mehrjährig)
- REGIO-DIV Acker (mehrjährig)
- REGIO-DIV Grünland (mehrjährig)
- Glatthaferwiese
Wie komme ich zu meinen Bienenweiden?
Die verschiedenen Saatgutmischungen können jederzeit im Maschinenringbüro bestellt werden. Angeboten werden einjährige und mehrjährige Mischungen mit verschiedenen Zusammensetzungen. Der Anbau erfolgt wahlweise selbst oder über den Maschinenring. Der Anbau über den Maschinenring hat den Vorteil, dass keine Restmengen übrigbleiben und die Dienstleister über entsprechende Technik für kleines Saatgut verfügen.
Ansprechpartner: Dein Maschinenring in deiner Nähe
