Problemunkrautbekämpfung nach der Ernte

Nach der Ernte bieten sich optimale Bedingungen, um Problemunkräuter wie Disteln, Quecke, Ampfer oder Ackerfuchsschwanz auf den Stoppelfeldern effektiv zu bekämpfen.

Warum Problemunkräuter bekämpfen?

Einige Unkräuter sind wichtige Zeigerpflanzen für bestimmte Bodenzustände. Zum Beispiel zeigen Disteln eine hohe Nährstoffversorgung in tieferen Bodenschichten an, da sie mit ihrem tiefreichenden Wurzelsystem diese Nährstoffe erreichen können.

Mechanische Bekämpfung von Problemunkräutern nach der Ernte

Die mechanische Unkrautbekämpfung ist nach der Ernte besonders effektiv. Mehrfache Einsätze mit dem Grubber lockern den Boden und reduzieren die Unkrautpopulation. Wichtig dabei:

  • Boden nur bei trockenen Bedingungen bearbeiten
  • Vor Regen nicht bearbeiten
  • Nach Tiefenlockerung sofort eine Zwischenfrucht aussäen, um Hohlräume zu stabilisieren
  • Zwischenfrüchte unterdrücken später auflaufende Unkräuter

Chemische Bekämpfung von Problemunkräutern im Herbst

Auch chemische Maßnahmen sind nach der Ernte sinnvoll. Hauptwirkstoff ist Glyphosat, das besonders gut wirkt, wenn:

  • Die Problemunkräuter ausreichend Blattmasse entwickelt haben (z. B. Quecke mind. 15 cm, Distel mind. 30 cm)
  • Die Anwendung während aktiver Wachstumsphasen erfolgt (warme Witterung, ausreichend Wasser)
  • Ein Netzmittel zur Wirkungsverbesserung zugegeben wird
  • Nach der Glyphosat-Behandlung sollte die Bodenbearbeitung erst nach etwa zwei Wochen erfolgen, um die Wirkung zu sichern.

Nachhaltige Unkrautbekämpfung durch ganzheitliche Maßnahmen

Eine dauerhafte Bekämpfung von Problemunkräutern funktioniert nur durch eine Kombination aus:

  • Angepasster Fruchtfolge
  • Wechsel der Wirkstoffgruppen
  • Standortangepasster Bewirtschaftung
  • So schützt du langfristig deine Erträge und erhältst einen gesunden Boden.
Von: Bundesland Oberösterreich

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