Freiwilligen-Projekt für Tiroler Bergbauern feiert Jubiläum

Freiwillig am Bauernhof vermittelt jährlich hunderte freiwillige Helfer für die Mitarbeit auf Bergbauernhöfen in Nord- und Osttirol. Das Projekt gibt es seit 15 Jahren, seit 2015 wird die Organisation über den von Maschinenring und Landwirtschaftskammer gegründeten Verein abgewickelt. Was  mit einer Idee von Reinhold Jäger – der engagierte Bauer und Lehrer ist aktuell auch der Obmann des Maschinenring Tiroler Oberland – zur Unterstützung für Bergbauern im „Obern Gricht“ startete, ist inzwischen als kostengünstige, flexible Unterstützung für Bauern in ganz Tirol nicht mehr wegzudenken. „Nach intensiven Vorarbeiten durch den Maschinenring – von der Aufstellung des Vereinsstatuts über die Logogestaltung bis hin zur Finanzierung – erfolgte im September 2015 die Vereinsgründung. Ich freue mich, dass sich „Freiwillig am Bauernhof“ über die Jahre zu einer fixen Institution, die unkompliziert Hilfe für die Bäuerinnen und Bauern organisiert, im Maschinenring und in der Landwirtschaftskammer entwickelt hat. Mein Dank gilt hier auch an alle Funktionärinnen und Funktionäre, die den Verein tragen. Martin Zürcher (Maschinenring Innsbruck-Land) – schon 2015 Obmann-Stellvertreter - beispielsweise ist neben Mario Rieder (Maschinenring Schwaz) heute immer noch als Obmann-Stellvertreter tätig, für die Kammer ist Präsident Josef Hechenberger im Vorstand vertreten“, blickt Vereins-Obmann und Maschinenring-Tirol Landesobmann Christian Angerer zurück.

 

MR-Obmann Christian Angerer, Freiwillige Helferin Tanja Zitzmann, Bäuerin Alexandra Kammerlander (Einsatzbetrieb in Fügenberg), Martin Alber (Obmann-Stellv. MR Tiroler Oberland) und Präsident Josef Hechenberger (Landwirtschaftskammer Tirol)

Mit viel Weitblick gegründet

Freiwillig am Bauernhof vermittelt interessierte und engagierte Personen auf Bergbauernhöfe in Nord- und Osttirol, um Bauernfamilien in Zeiten von Arbeitsspitzen zusätzliche Hilfe zu bieten. Gleichzeitig bekommen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer einen Einblick in die vielfältige Arbeit von landwirtschaftlichen Betrieben. „Gerade in Zeiten, in denen auch viele Tirolerinnen und Tiroler keinen direkten Bezug mehr zur Landwirtschaft haben, bringt Freiwillig am Bauernhof einen echten Mehrwert. Die Freiwilligen, die ihre Zeit und Arbeitskraft zur Verfügung stellen, gewinnen wertvolle Einblicke und werden nach ihren Einsätzen somit zu Botschafter:innen für unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft“, bringt es Kammerpräsident Josef Hechenberger auf den Punkt.
Neben den mehrtägigen Einsätzen gibt es auch die Möglichkeit von Tageeinsätzen: Flexible Hilfe braucht es beispielweise, wenn das Heu noch schnell eingebracht werden muss oder auch bei der Almpflege: „Das ist ganz besonders für Einheimische, die anpacken möchten und soziales Engagement in ihrer Heimat zeigen, eine sehr gute Möglichkeit“, so Obmann Christian Angerer.
„Wir freuen uns, dass diese Idee aus dem Tiroler Oberland als echte Erfolgsgeschichte ihren Weg bis in die Steiermark und nach Vorarlberg gefunden hat“, bringt es Vereinsobmann Christian Angerer auf den Punkt.

Absicherung für Betriebe und Helfer

Einer der wohl wichtigsten Beiträge, die der Verein leistet, ist neben der Vermittlung die Absicherung: Für die Dauer der Mitarbeit auf Bergbauernhöfen und Almen organisiert Freiwillig am Bauernhof eine Unfallversicherung für Freiwillige und bietet damit Helfern und Betrieben ein hohes Maß an Absicherung.

Wie funktionierts?

Höfe: Interessierte Höfe treten dem Verein bei, mit der Vereinsmitgliedschaft werden Versicherung, Vermittlungstätigkeit etc. gesichert. Die individuelle Vermittlung erfolgt dann über die jeweilige Projektleitung. Der Mitgliedsbeitrag beträgt Euro 25,-.
Freiwillige: Jeder zwischen 18 und 75, der motiviert und fit ist und die nötige Flexibilität mitbringt, um auf einem Bauernhof mithelfen zu können, kann sich beim Verein Freiwillig am Bauernhof melden. Weitere Voraussetzung ist eine EWR-Staatsbürgerschaft (d.h. EU-Mitgliedsstaaten, Lichtenstein, Norwegen und Island). Der Verein, der bei der MR-Service in der Wilhelm-Greil-Straße in Innsbruck seinen Sitz hat, übernimmt die Vermittlung der Interessierten auf einen passenden Hof und sorgt auch dafür, dass die Helfer unfallversichert sind.

Infos dazu gibt es auch im Folder: Flyer Freiwillig am Bauernhof Tirol

Zahlen und Fakten:

Vereinsgründung: 2015 auf Initiative von Maschinenring und Landwirtschaftskammer Tirol

Bilanz 2014 – 2025

-    Rund 4.000 Freiwilligen-Einsätze
-    Verdoppelung der Einsatzbetriebe 2014: 51    2024: 108
-    Erweiterung auf Vorarlberg und die Steiermark
-    Tageseinsätze als Alternativen

Zahlen 2024

108 Betriebe, 429 vermittelte Einsätze
Insg. 4.848 Arbeitstage – entspr. ca. 21 Ganzjahres-Vollzeitarbeitskräften
76% Deutsche, 20 % Österreich, 4 % restl. EU-Raum
64% weiblich, 36% männlich
Jüngster Freiwilliger: 16 Jahre, ältester Freiwilliger: 75 Jahre
Durchschnittliche Einsatzdauer: 13 Tage    

 

Von: Bundesland Tirol

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