Maschinering Cluster: Innovationsmotor für die österreichische Landwirtschaft

Die heimische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Der Wettbewerbs- und Kostendruck wird stärker. Neue Technologien ermöglichen eine innovative Bewirtschaftung der Betriebe, sind jedoch teuer. Ökologische Anforderungen und Qualitätsansprüche beeinflussen die tägliche Arbeit. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, setzt die österreichische Landwirtschaft seit Jahrzehnten auf überbetriebliche Zusammenarbeit. Dabei übernimmt der Maschinenring eine zentrale Funktion und vermittelt Maschinen- und Arbeitskraft zwischen den einzelnen Betrieben.

Mit dem neuen „Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation“ baut der Maschinenring die Zusammenarbeit nun weiter aus: Im Rahmen von zehn übergeordneten Vorhaben und 28 Projekten werden österreichweit gemeinsame Arbeitsabläufe und neue Kooperationsmodelle entwickelt und organisiert. Die Themen reichen von Effizienzsteigerungen, unter anderem im Betriebsmitteleinsatz, über Nährstoff- und Bodenschutzmanagement bis hin zur Einführung neuer Informationstechnologien. Alle Projekte im Cluster entsprechen dem europäischen Modell für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft und zeitigen positive Effekte auf den Boden-, Erosions- und Wasserschutz, den Umwelt- und Klimaschutz sowie die Erhaltung der ökologischen Vielfalt unserer Landschaftsräume. Alle 167.000 österreichischen Landwirte können sich kostenlos am Cluster beteiligen und von ihm profitieren. Der „Maschinenring Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation“ wird über das Förderprogramm Ländliche Entwicklung 2014 – 2020 des Landwirtschaftsministeriums unterstützt.

„Unsere Bäuerinnen und Bauern verstehen es, wertvolle Ressourcen nachhaltig und effizient zu nutzen. Ich bin überzeugt, dass der Ausbau der überbetrieblichen Zusammenarbeit ein wichtiger Schritt nach vorne ist. Die agrarische Kooperation hat viele Vorteile – für die Menschen, für die Natur und für die Wirtschaft. Sie stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und sichert den Bestand der einzelnen bäuerlichen Betriebe“, betont Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

Maschinenring: Aktiver Innovationstreiber der heimischen Landwirtschaft

Mit dem Cluster setzt der Maschinenring eine nachhaltige Initiative für die österreichische Landwirtschaft. 76.000 Landwirte sind Mitglied beim Maschinenring, vom Cluster können alle 167.000 Betriebe profitieren. „Der Maschinenring Cluster ist die größte landwirtschaftliche Initiative für Kooperationen in Österreich mit dem Ziel, überbetriebliche Zusammenarbeit zu fördern. Nach intensiver, einjähriger Vorbereitungsphase brennen wir darauf, nun in die Umsetzung zu gehen“, betont Hans Peter Werderitsch, Bundesobmann des Maschinenring Österreich.

Die österreichische Landwirtschaft ist sehr klein strukturiert, das erschwert den optimalen Einsatz menschlicher und maschineller Arbeitskraft. Doch durch Kooperationen und überbetriebliche Zusammenarbeit sind auch kleine bäuerliche Familienbetriebe in der Lage, gewinnbringend zu wirtschaften. „Der Cluster ermöglicht nun einen wesentlichen Ausbau und die weitere Optimierung von Kooperationen: Abläufe werden gemeinsam erarbeitet und verbessert, neue Bereiche erschlossen und innovative Technologien eingesetzt. Durch die finanziellen Mittel aus dem Förderprogramm Ländliche Entwicklung 2014 – 2020 können wir noch mehr bewegen und umfassende Innovationen anstoßen – diese kommen letztlich den österreichischen Landwirten zugute“, ergänzt Werderitsch.

Im Maschinenring Cluster arbeiten 95 Kooperationspartner zusammen: die 86 regionalen Maschineringe, acht Landesverbände sowie der Maschinenring Dachverband. Das österreichweite Clustermanagement ist beim Dachverband angesiedelt. „Mit dem Cluster hat die österreichische Landwirtschaft die Möglichkeit, die überbetriebliche Zusammenarbeit voranzutreiben und zu professionalisieren: Spezialthemen wie die Bewirtschaftung von Steilflächen oder Hygienemanagement für Tierbestände sind ebenso Teil der Projekte wie die Etablierung des Jobprofils „Betriebshelfer/in“ und die Entwicklung eines einheitlichen Qualitätssystems für die betriebliche Zusammenarbeit“, erläutert Clustermanagerin Gabriela Hinterberger.

10 Vorhaben, 1 Ziel: Förderung der Landwirtschaft

Die Bandbreite der Vorhaben und Projekte im Cluster ist groß: So soll etwa durch die Nutzung innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien der organisatorische Aufwand der überbetrieblichen Zusammenarbeit reduziert werden. Mit Hilfe von speziell entwickelter Software zur Disposition, Navigation, Flächenverwaltung, Dokumentation und Verrechnung wird die Kommunikation erleichtert und die Zusammenarbeit effizienter organisiert. Damit fallen zeitaufwändige Abstimmungsgespräche für die Landwirte weg, Feldverwechslungen gehören der Vergangenheit an, Informationen über Umwelt- oder Vermarktungsauflagen sind jederzeit zur Hand.

Im Rahmen des Vorhabens „Nährstoff- und Bodenschutzmanagement für eine nachhaltige Landwirtschaft“ werden überbetriebliche Erosionsschutzmaßnahmen in enger Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut entwickelt. Ziel ist es, Emissionen und Nährstoffausträger zu reduzieren und die Nährstoffeffizienz zu steigern. Düngeprodukte aus landwirtschaftlichen Produktionsprozessen (Pflanzenasche, Düngestoffe aus der Tierproduktion) werden auf ihre Verwendungsmöglichkeiten als Alternativ- oder Ergänzungsprodukte geprüft. Für die Landwirte wird ein einfaches Analyseinstrument entwickelt, mit dem sie die Menge der natürlichen Düngestoffe exakt an den Nährstoffbedarf des Bodens anpassen können. Das Vorhaben wird als Pilotprojekt in der Steiermark umgesetzt, über eine Onlineplattform stehen die Ergebnisse und Instrumente nach Projektende österreichweit zur Verfügung.

Ein zentraler Punkt im Cluster ist das Thema „Wissenstransfer“. Einige Projekte werden regional oder Regionen übergreifend durchgeführt, die gewonnene Erkenntnisse sind jedoch für alle österreichischen Landwirte relevant. Ein Schwerpunkt liegt daher in der Vermittlung und Kommunikation der Ergebnisse zur fachlichen Weiterbildung der Landwirte. Dies geschieht über Informationsmaterialien und -veranstaltungen in allen Regionen sowie eine umfassende, öffentlich zugängliche Projektdatenbank.

Aufruf an alle österreichischen Landwirte: Mitmachen und Vorteile sichern!

Im Frühjahr 2016 finden in allen 86 regionalen Maschinenringen Informationsveranstaltungen statt. Landwirte, die sich aktiv an einem der Projekte beteiligen und den Cluster für ihren Betrieb nutzen wollen, können sich direkt an den Geschäftsführer des lokalen Maschinenrings oder den Clusterleiter im Bundesland wenden.

Über den „Maschinenring Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation“

Die österreichische Landwirtschaft steht vor großen strukturellen Herausforderungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die flächendeckende Landwirtschaft langfristig zu erhalten, ist die überbetriebliche Zusammenarbeit von zentraler Bedeutung. Diese soll im Rahmen des Maschinenring Cluster weiter gefördert werden. Ziel des Clusters ist es, gemeinsame Arbeitsabläufe aufzubauen und zu organisieren sowie die gemeinsame Nutzung von Anlagen und Ressourcen voranzutreiben. Das steigert die Effizienz und stärkt die heimischen Landwirtschaftsbetriebe. Die im Cluster umgesetzten Projekte entsprechen dem europäischen Modell für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft und leisten einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit in Österreich. Der „Maschinenring Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation“ steht allen 167.000 Landwirtinnen und Landwirten Österreichs zur kostenlosen Teilnahme offen. Unterstützt wird er über das Förderprogramm Ländliche Entwicklung 2014 – 2020 des Landwirtschaftsministeriums.

 

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