Maschinenring Cluster begleitet gemeinsame Ernte, Verarbeitung und Vermarktung von Kürbis

Kürbis ist für niederösterreichische Landwirtinnen und Landwirte eine langfristige, lukrative Alternative. Daher startete der Maschinenring im Rahmen seines „Clusters zur Förderung der agrarischen Kooperation“ ein Projekt, das den Kürbisanbau auch für Klein- und Mittelbetriebe wirtschaftlich möglich macht. Die Lösung ist eine gemeinschaftliche Abwicklung des Anbaus, der Ernte, der Aufbereitung und der Vermarktung. Das Konzept geht auf: 2015 startete das Projekt mit rund 260 ha, mittlerweile umfasst es rund 500 Hektar Kürbisflächen. Welche Arbeiten und Strukturen – z.B. Wasch- und Trockungsanlagen – sich die Landwirte teilen und wie sie davon profitieren, zeigt ein Video, das am 21.11.2017 veröffentlicht wurde.

Alle packen mit an

Ziel des Projektes ist, allen am Kürbisanbau interessierten Landwirtinnen und Landwirten eine Struktur zur Verfügung zu stellen, die trotz kleiner Flächen den Kürbisanbau wirtschaftlich ermöglicht. Dazu wurde beispielsweise im niederösterreichischen Rannersdorf eine Genossenschaft gegründet, in deren Rahmen die landwirtschaftlichen Betriebe die Ernte, die Trocknung und die Vermarktung des Kürbisses gemeinsam regeln.

Im Herbst sind die zwei Erntemaschinen im Dauereinsatz. Zuvor wird der Kürbis mit Maschinen der Gemeinschaft „geschoben“, d.h. in lange Reihen geordnet. Nach der Ausrichtung und Aufnahme erfolgt die Verladung und der Abtransport zur gemeinsamen Reinigungs- und Trocknungsanlage.

Die Kürbiskerne werden in der Waschanlage in Rannersdorf gereinigt, anschließend kommen sie auf die zwei Trockner mit  10x3 Metern Fläche. Hier können innerhalb von 12 Stunden zwanzig Tonnen Kürbis getrocknet werden – die Landwirte und Landwirtinnen unterstützen sich dabei gegenseitig, diesen Prozess zu überwachen, und teilen mit Hilfe des Maschinenring ein, wessen Ernte wann getrocknet wird. Ing. Roman Ullisch, Agrar Bereichsleiter Maschinenring Weinviertel, über die Rolle des Maschinenring: „Wir entwickelten die Projektidee gemeinsam mit den Landwirten und Landwirtinnen und unterstützten die Gründung der Genossenschaft. Jetzt organisieren wir für sie die Veranstaltungen, die Verträge, die Buchhaltung und die Verrechnung sowie die Mitgliedschaftsanfragen.“

Von den zwanzig Tonnen Rohgewicht auf den beiden Trocknern bleiben schlussendlich zehn Tonnen Kürbiskerne, die endgereinigt und in Big Bags abgefüllt werden. Jeder Landwirt, jede Landwirtin notiert seinen/ihren Namen auf dem eigenen Big Bag, vermarktet wird jedoch gemeinsam. Dadurch kann der Abnehmer auf eine größere Menge zurückgreifen und ist bereit, einen Fixpreis zu garantieren. Auch Schwankungen werden gemeinsam besser abgefedert. Nach dem erfolgreichen Start soll das Projekt weiter wachsen – die Kürbisgemeinschaft hat jedenfalls technische Kapazitäten für bis zu 800 Hektar Anbauflächen.

Auch für kleine Betriebe wirtschaftlich interessant

Das Projekt zeigt: Durch die gemeinsame Nutzung aller Maschinen ist die eigenständige Ernte und Trocknung auch für kleinere Betriebe kostengünstig möglich. Sie macht die Landwirte und Landwirtinnen wieder ein Stück weit unabhängiger und ermöglicht ihnen den Zugang zu einem zukunftsträchtigen Standbein. Denn der Deckungsbeitrag der Hackfrucht Kürbis ist höher als bei den meisten anderen Kulturen, die in den Schwerpunktregionen Weinviertel, Hollabrunn-Horn sowie Melk angebaut werden. Zusätzlich passt der Kürbis sehr gut zu den hiesigen Böden. Er kommt auch gut mit der Trockenheit zurecht, die den Prognosen zufolge weiter zunehmen wird. Damit ist er auch langfristig eine gute Alternative zu bestehenden Feldfrüchten.

 

Video mit Untertitel

Zum Projekt

 

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