Rentieren sich Maschinengemeinschaften?
Anhand eines Rechenbeispiels werden Vor- und Nachteile von drei verschiedenen Möglichkeiten der Gülleausbringung erörtert.
Auf einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb steht die Neuanschaffung eines Güllefasses an. Dafür sprechen viele Gründe:
- Das alte Güllefass ist zu klein und entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik.
- Die Bereifung und der Verteiler sind für den Einsatz am Betrieb nicht optimal.
- Das Güllefass ist stark reparaturbedürftig.
Im Rahmen der Investitionsüberlegungen wird eine neue Ausbringungstechnik mit besserer Bodenhaftung und geringeren Stickstoffverlusten angestrebt. Die Ausbringung soll möglichst kostengünstig erfolgen.
Kalkulationsgrundlagen:
- Die Kalkulation erfolgt nach ÖKL-Richtlinien
- Der Betrieb verfügt über einen Traktor mit 95 PS. Es werden nur variable Kosten berücksichtigt.
- Jährlich fallen am Betrieb 800 m³ an flüssigem Wirtschaftsdünger an.
- Abschreibung (Afa): (Anschaffungswert – Restwert) / 2
- Kalkulatorische Verzinsung: 3 % p. a.
- Durchschnittlich gebundenes Kapital: (Anschaffungswert + Restwert) / 2
- Versicherung und Unterbringung: 2 %
- Pro Stunde können drei Fässer ausgebracht werden.
- Eigenleistung wird nicht berücksichtigt.
Der Bauer / die Bäuerin entscheiden zwischen drei Möglichkeiten:
- Eigenmechanisierung mit einem 4-m³-Güllefass
- Gemeinschaftsfass mit 6 m³
- Überbetrieblicher Einsatz durch Maschinenring-Dienstleister mit einem 6-m³-Güllefass
Möglichkeit 1:
Eigenmechanisierung
- Für die Eigenmechanisierung ist ein kleineres Güllefass mit 4 m³ ausreichend.
- Die Nutzungsdauer fällt aufgrund der Eigennutzung länger aus.
- Geringerer Wartungs- und Reparatursatz von 2 %
Möglichkeit 2:
Maschinengemeinschaft
- Größeres Fass mit 6 m³
- Erhöhte Schlagkraft für die ganze Gemeinschaft
- Insgesamt fünf Gemeinschaftsmitglieder
- 4.000 m³ Gülleanfallsmenge innerhalb der Gemeinschaft
- Erhöhter Reparaturbedarf und kürzere Nutzungsdauer aufgrund der hohen Beanspruchung
- Fixkosten werden nach Ausbringungsmenge verteilt.
Möglichkeit 3:
Überbetrieblicher Einsatz
- Feldeigenschaften ermöglichen maximal 6 m³ Fassungsvermögen.
- Bruttopreise laut Maschinenring Kitzbühel
Die detaillierte Kalkulation zum Nachrechnen gibt es hier (Excel) als Download.
Bei weiteren Fragen steht Hannes Edenhauser unter der Telefonnummer +43 664 88136951 gerne zur Verfügung.