Dickungspflege: Mehr Vitalität, Stabilität und Qualität

Die Dickungspflege ist eine oftmals vernachlässigte Pflegemaßnahme im Forst, obwohl sie sich im Hinblick auf die Stabilität des Waldes und zukünftige Erträge mehr als positiv auswirkt. Der Maschinenring unterstützt Waldbesitzer bei der professionellen Pflege der eigenen Bestände mit ausgebildeten Fachkräften aus der Region.

Waldpflege Maschinenring

„Warum Dickungspflege?“ – eine Frage, die sich für Waldbesitzer eigentlich erst gar nicht stellen sollte, trotzdem wird die überaus wichtige Maßnahme oftmals vernachlässigt. Die rechtzeitige Pflege des Jungbestandes ist die Basis für die Entwicklung eines stabilen Waldes und qualitativ hochwertiger Bäume.

Durch den frühzeitigen Eingriff werden der Standraum eines jeden einzelnen Baumes erweitert sowie die Mischung der Baumarten reguliert. Durch die Läuterung können Bäume eine vitale Krone ausbilden und sich in ihrer Gesamtheit stabiler weiterentwickeln. Gleichzeitig wird auch die Standfestigkeit erhöht, da mit einer größeren Krone das Wurzelsystem gestärkt wird. Werden Pflegemaßnahmen zu spät oder im schlimmsten Fall gar nicht durchgeführt, leidet der Wald unter Instabilität und mangelnder Vitalität, es kommt zu einem sehr begrenzten Zuwachs und letzten Endes zum wirtschaftlichen Verlust für den Waldbesitzer. Bei der Dickungspflege wird die Stammzahl reduziert und die besten beziehungsweise erfolgversprechendsten Bäume gefördert, indem Bedränger, die um Licht, Wasser und Nährstoffe ringen, entfernt werden. „Rechtzeitig durchgeführt, trägt sie dazu bei, dass bereits in den nachfolgenden Erstdurchforstungen höhere Deckungsbeiträge erzielt werden“, erklärt Sven Langner, Experte für Forstdienstleistungen beim Maschinenring Tirol. Die Investition in die Waldpflege rechnet sich also, auch wenn Maßnahmen an externe Dienstleister wie den Maschinenring ausgelagert werden.

Tipps für die wirkungsvolle Dickungspflege

Ein wesentlicher Faktor für die Effektivität der Dickungspflege ist der richtige Zeitpunkt: Je eher der Eingriff erfolgt, desto wirksamer, kostengünstiger und risikoärmer ist er. Das wesentliche Kriterium für die Umsetzung solcher Pflegemaßnahmen im Jungwald ist die Wuchshöhe: Bis zu einer Höhe von fünf Metern ist der Zeitpunkt für Auslichtungsarbeiten ideal. Auch mit fünf bis in Ausnahmefällen zehn Metern kann die Dickungspflege nachgeholt werden. Je später die Arbeiten jedoch geschehen, desto arbeitsaufwendiger, teurer und weniger wirkungsvoll werden die Maßnahmen in Anbetracht der Bestandesstabilität. Wenn in zu dichten Fichtenbeständen mit zehn Metern Höhe keine Dickungspflege durchgeführt wurde, ist ein Nachholen mit einem großen Risiko verbunden. Hier besteht nicht nur Schneebruch- und Schneedruckgefahr, auch die Anfälligkeit für Schäden durch Wind ist um ein Vielfaches höher.

Für die Durchführung der Dickungspflege ist auch die Art des Bestandes ein wichtiger Punkt. Die Stammzahl ist bei der Naturverjüngung viel höher als bei Aufforstungen, wo die Pflanzen ohnehin in einem größeren Abstand gepflanzt wurden. Die wesentlichen Kriterien für eine ordnungsgemäße Läuterung zielen auf die zukünftige Vitalität und Qualität ab, wobei besonders auch auf die Eigenschaften der einzelnen Bäume wie Schaftform, Fehlermerkmale wie beispielsweise Zwieselbildung oder auch das Vorhandensein von Protzen geachtet wird. Auch die gleichmäßige räumliche Verteilung der Jungbäume im Gesamtbestand wird beachtet. Als Merkregel für den richtigen Abstand gilt: Nach erfolgter Dickungspflege kann man mit ausgestreckten Armen durch den Bestand gehen, ohne dabei Zweige zu berühren. „Im Hinblick auf die verschiedenen Baumarten, werden besonders Individuen gefördert. So wird für eine Lärche eher eine Fichte entfernt, als umgekehrt. Je weniger eine Baumart im Bestand vorkommt, desto eher bleibt sie bestehen“, so Langner. Auch Laubholz soll gefördert werden, da sich eine Mischung der Baumarten positiv auswirkt. „Natürlich muss aber auch der wirtschaftliche Aspekt im Auge behalten werden, sodass auch Laubbäume wie Birke, Weide oder Haselnuss zugunsten der Leitbaumart entfernt werden“, ergänzt der Forstfachmann.

Zentraler Gradmesser für die Notwendigkeit von Pflegemaßnahmen ist der H/D-Wert, der das Verhältnis von Baumhöhe zu Brusthöhendurchmesser (BHD) beschreibt und als Indikator für die Standfestigkeit des Baumes gilt. Zur Berechnung wird die Höhe in Metern durch den Brusthöhendurchmesser (BHD) geteilt.  Der Wert sollte in jedem Fall unter 1 liegen, 0,7 wäre ideal. Ist der Wert zu hoch, sind Pflegemaßnahmen dringend erforderlich.

Die Dickungspflege erfolgt in der Regel mit der Motorsäge, der Freischneider kommt nur bei besonders dichten und schwachen Beständen zum Einsatz. Die entfernte Biomasse wird möglichst klein zerschnitten und verbleibt im Wald, da aufgrund der geringen Stärke keine Sortimente genutzt werden können. Aus Gründen des Waldschutzes ist das Kleinschneiden besonders wichtig, um Schädlingen wie dem Borkenkäfer keine Brutplätze zu bieten. Besonders der Kupferstecher sucht sich meist junge Bestände und würde im Ganzen zurückgelassenes Material befallen und sich dort noch weiter vermehren. Das Zerschneiden bewirkt ein schnelles Austrocknen des Materials, wodurch der Nährboden für die weitere Entwicklung von schadhaften Insekten minimiert wird.

Professionelle Waldpflege vom Maschinenring

Der Maschinenring ist der professionelle Partner im Forst und bietet sämtliche Forstdienstleistungen die im Wald wichtig sind: vom Aufforstungsplan bis hin zur Vermarktung – alles aus einer Hand. Auch für Pflegearbeiten wie die Dickungspflege stehen ausgebildete Forst- und Forstfacharbeiter zur Verfügung. Sie sorgen für eine fachgerechte Pflege des Waldes und damit für höhere Erträge bei späteren Nutzungen. Die Arbeiten werden nach Wunsch auf Hektar- oder auf Stundenbasis abgerechnet und bieten damit eine flexibel planbare Maßnahme, zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Bestandes und die Ziele des Waldbesitzers.

Den Kontakt zu Ihrem regionalen Ansprechpartner finden Sie hier.